11. Beiheft: Sexualität und Strafe

 

 

Nach jedem Sexualskandal wird nach Verschärfungen des Strafrechts gerufen. Die bedenklichen Vorgänge werden in diesem Band erstmals systematisch sozialwissenschaftlich und kriminologisch analysiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gefahrendiskurse prägen die aktuelle Sexualpolitik. Das Erschrecken über die Abgründe der Intimität lässt sich von Gegenargumenten oder Zweifeln nicht mindern. Darin offenbaren sich verstörende Kennzeichen der Spätmoderne. Verhandelt wird über den Gehalt sexueller Selbstbestimmung. In widersprüchlicher Weise geht es um Menschenrechte, um Sicherheit und Freiheit, Ordnung und Begehren. Die Risiken der Triebe und ihre rechtliche Einhegung markieren die Grenzen zivilisierter Sexualität.

Inhalt

 

Zur Produktivität des Strafrechts im sexuellen Feld

Rüdiger Lautmann und Daniela Klimka

 

I. Diagnosen einer erregten Kriminalpolitik

Der "Fall Edathy", beziehungsweise: Wessen Fall ist das eigentlich?

Aldo Legnaro

Der Kachelmann-Prozess - Legende und Wirklichkeit

Johann Schwenn

Die 'Schutzlückenkampagne'

Monika Frommel

 

II. Gefährliche Bilder: Pornographie

Das Konstrukt der Schädlichkeit von Pornographie. Die Irrglaube von der Verbietbarkeit von Darstellungen sexuell impliziten Handelns

Kurt Starke

Die Affäre Edathy - eine interdisziplinäre Stellungnahme

Michael Stiels-Glenn

Fingierte Privatheit: Kontrolle und Management eigener Nacktfotos im Internet

Michael Dellwing und Jennifer Dresch

Vom (ver)letzten Tabu: das obszöne Gezeter als Köder des Begehrens

Ulrich Kobbé

 

III. Intime Dienstleistungen: Prostitution

Unmoralische Freiheiten? Prostitutionsgesetzgebung zwischen Reputationswandel und Interventionspolitik

Throsten Benkel

Zur gesellschaftlichen Regulation von Prostitution und der Nachfrage nach käuflicher Sexualität

Udo Gerheim

 

IV. Schutzalter Kindheit: Pädosexualität

Pädophile als Opfer: Über Freundlichkeiten, die soziologisch wenig bieten

Helge Peters

Das gesellschaftliche Konstrukt der sexuellen Selbstbestimmung im deutschen Recht - empirische Überlegungen

Max Welter und Bruce Rind

Die mediale Konstitution der Moralpanik und die Missbrauchsdelikte

Daniela Klimke und Rüdiger Lautmann

 

V. Weitere Perspektiven bestrafter Sexualität

Barebacking @ Sex Academy

Ortwinn Passon

Sexuelle Diskriminierung und Viktimisierung an Hochschulen. Überlegungen zur Aufhellung des Dunkelfeldes und zu Maßnahmen jenseits des Strafrechts

Thomas Feltes, Katrin List und Andreas Ruch

Sexualität und Strafe. Der Forschungsstand in Frankreich

Océane Pérona

Zur symbolischen Markierbarkeit zeitgenössicher Körper. Eine Betrachtung am Leitfaden anthropologischer Konstanz und Brüche

Jean Clam

 

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Aktuelles

Tagung 20. und 21. September 2024

50 Jahre Absage des 5. Deutschen Jugendhilfetages: Neue Zwäge - alte Potentiale?

„Die APO tanzte, die Reaktion kreischte und der Veranstalter distanzierte sich. So endete der
4. Jugendhilfetag 1970 in Nürnberg. Dieses Ende dokumentiert die Ohnmacht der etablierten Jugendhilfe, ihr ängstliches Schielen auf die der kapitalistischen Verfassung der BRD verpflichteten Politiker, die über weitere Subventionen der Jugendhilfeverbände zu entscheiden haben.“ (Kurt Sprenger 1974: Sozialarbeit und der 5. DJHT. In: Informationsdienst Sozialarbeit, Heft 6. Frankfurt: 35-38)

Tagung des Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit in Hamburg am 20. und 21. September 2024

 

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Center for interdisciplinary Crime Studies (CiCS)

Crime as a Process. Insights into the Dynamics of a Traveling Concept - Erste Tagung des CiCS

Am 04. und 05. Oktober 2024 findet unter dem Titel "Crime as a Process. Insights into the Dynamics of a Traveling Concept" die erste interdisziplinäre und internationale Tagung des "Center for interdisciplinary Crime Studies (CiCS)" an der Universität Siegen statt. Die Tagung ist zudem der öffentlich sichtbare und feierliche Auftakt für die Forschungsaktivitäten des Zentrums!

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„Erzählungen (in) der Kriminologie“

Tagung der Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie (GiwK)

Aufruf zur Beitragseinreichung für eine von der Gesellschaft für interdisziplinäre Kriminologie (GiwK) organisierte Tagung „Erzählungen (in) der Kriminologie“, die nach aktueller Planung im März 2025 stattfinden soll.

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Nachrichten aus der Redaktion

Mit dem Erscheinen von Heft 3/2023 haben sich folgende Veränderungen in der Redaktion des Kriminologischen Journals ergeben. Ausgeschieden ist Andrea Kretschmann, während Roman Thurn, Philipp Knopp und Nils Schuhmacher neu zur Redaktion gestoßen sind. Die Redaktion und der Herausgeber*innen-Kreis bedankt sich ausdrücklich bei Andrea Kretschmann für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Andrea Kretschmann bleibt dem Kriminologischen Journal als Herausgeberin erhalten.

DFG-Graduiertenkolleg "Folgen Sozialer Hilfen"

Tagung am 07./08. September 2023

Die Tagung wird von Kollegiat*innen der ersten Kohorte des DFG-Graduiertenkollegs „Folgen sozialer Hilfen“ organisiert und findet am 7./8. September 2023 an der Universität Siegen (Campus Unteres Schloss) statt. Sie richtet sich an ein interessiertes Fachpublikum aus der theoretischen und empirischen Forschung der Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie. In Keynotes, Panelbeiträgen und Postersessions werden die folgenden Themenfelder vorgestellt und diskutiert:

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